SDG 15: Leben an Land

Handreichung für Lehrkräfte

Die Handreichung bietet Pädagoginnen und Pädagogen einen strukturierten, aber anpassbaren Rahmen, einschließlich Hintergrundinformationen, direkt umsetzbarer Arbeitsblätter, praktischer Beispiele und didaktischer Methoden. Alle Inhalte können eingesetzt werden, ohne dass spezifische Vorkenntnisse zum Thema erforderlich sind. Sie bauen aufeinander auf, können aber auch unabhängig voneinander und individuell durchgeführt werden. Natürlich können Sie Anpassungen vornehmen, wenn nötig. Die modulare Struktur ermöglicht eine flexible Umsetzung - der Unterricht kann je nach Zeitvorgaben und Vorkenntnissen der Kinder nacheinander oder einzeln durchgeführt werden.

Er eignet sich ideal für Fachunterricht oder projektbasiertes Lernen und kann auch außerhalb des traditionellen Klassenzimmers von Umweltschutzgruppen und Vereinen genutzt werden.

Boardstory

Sehen Sie sich zusammen mit Ihren Schülerinnen und Schülern die kurze und faktenbasierte Boardstory zu SDG 15 an. Wenn Begriffe unklar sind, können die Kinder unbekannte Begriffe und Fragen aufschreiben, damit sie nach dem Anschauen der Boardstory geklärt werden können. Fragen der Lernenden können auch die Möglichkeit für weiteres Lernen und Recherchen schaffen.

Sehen Sie sich die Boardstory ein zweites Mal an und verwenden Sie die Pausetaste des Players, um Verständnisfragen zu stellen. Nutzen Sie die interaktiven Übungen, die in die Boardstory eingebettet sind. Die drei Übungstypen - Suchspiel, Impulsfragen und Quiz - ermöglichen es Ihnen, den Inhalt zu diskutieren, das Verständnis zu verbessern und das Wissen über SDG 15 zu vertiefen.

Arbeitsheft für Lernende

Nach dem Ansehen der Boardstory können Sie den Lernprozess mit dem "Arbeitsheft für Lernende" erweitern und vertiefen. Für alle darin enthaltenden Übungen stehen im Tab "Lerneinheit“ Hintergrundinformationen, didaktische Anmerkungen und Erklärungen zur Verfügung.

DIE BOARDSTORY ERKUNDEN

Diese Übung ist eine Verlängerung, die den Lernenden hilft, das Gelernte mit dem Inhalt der Boardstory zu verknüpfen. Durch Diskussion und Reflexion werden sie wichtige Themen wiederholen, ihr Verständnis verstärken und reale Anwendungen der Botschaft der Geschichte erkunden.

Teil 1:
Sehen Sie sich mit den Lernenden die kurze, faktenbasierte SDG 15 Boardstory an. Führen Sie eine erste Diskussion und lösen Sie die integrierten interaktiven Aufgaben.

Bevor Sie die Boardstory zum ersten Mal ansehen, geben Sie den Lernenden eine Zuhöraufgabe: "Was lernst du in der Boardstory?" Möglicherweise mit dem Zusatz: "Merke dir mindestens drei Dinge."

Dann lassen Sie die Lernenden, die Boardstory beschreiben, indem Sie folgende Fragen stellen:

• Was ist in der Boardstory passiert?

• Was hat euer Interesse geweckt und warum?

• Warum ist es wichtig, das Leben an Land zu schützen?

Teil 2:
Arbeiten Sie (weiter) mithilfe der Arbeitsblätter.

Teilen Sie die Arbeitsblätter 'DIE BOARDSTORY ERKUNDEN' aus dem Arbeitsheft für Lernende aus, um die Lernenden in den Inhalt der SDG 15 Boardstory einzubinden.

ÖKOSYSTEME IM ALLTAG

Lernende vertiefen ihr Verständnis von Ökosystemen und wie Menschen die Ressourcen und Dienstleistungen, die sie bieten, zu ihrem eigenen Vorteil nutzen.

Um diese Übung zu beginnen, fragen Sie Ihre Lernenden, in welchem Umfang Menschen berechtigt sind, die Ressourcen und Dienstleistungen der Erde zu nutzen, und führen Sie eine offene Diskussion darüber, ob Menschen das Recht haben, Ökosysteme auszubeuten und in welchem Umfang. Sie können weiter fragen, warum Menschen ein Teil der Natur und nicht getrennt von ihr sind.

Unsere Handlungen und unsere Existenz sind tief mit den Ökosystemen der Erde verbunden, was uns zu einem Teil der Natur macht. Wir existieren nicht getrennt von ihr. Die Gründe, warum wir Menschen ein wesentlicher Bestandteil der natürlichen Welt sind, können sein:

• Biologische Evolution: Menschen, wie alle Lebewesen, stammen aus der natürlichen Welt. Unsere Vorfahren waren Tiere, und wir teilen ähnliche Gene mit vielen Pflanzen und Tieren. Wir sind alle Teil des großen Stammbaums der Erde!

• Wechselbeziehung mit Ökosystemen: Wir Menschen bekommen alles, was wir brauchen, aus der Natur: saubere Luft zum Atmen, Wasser zum Trinken, Nahrung zum Essen und Materialien zum Bau von Häusern und Kleidung. Die Natur kümmert sich um uns und wir sind auf gesunde Ökosysteme angewiesen, um sicher und stark zu bleiben.

• Natürliche Prozesse: Genau wie alles andere auf der Erde leben wir nach den gleichen Regeln der Natur – wie Schwerkraft, Tag und Nacht und in Europa: den Wechsel der Jahreszeiten. Unsere Körper und die Erde arbeiten zusammen, folgen Zyklen wie dem Wasserkreislauf und der Energie der Sonne.

• Kulturelle und soziale Evolution: Auch wenn Menschen Städte gebaut, Technologie erfunden und Kunst geschaffen haben, kam all dies aus unseren Gehirnen und Körpern, die natürlich sind. Wir sind mit der Hilfe der Natur gewachsen und in jeder Hinsicht immer noch mit ihr verbunden.

• Ethische und philosophische Überlegungen: Einige Menschen denken, dass Menschen von der Natur getrennt existieren. Doch da wir ein Teil der Natur sind, sollten wir sie schützen und pflegen. Wenn die Natur gesund ist, werden wir auch gesund sein. Es ist eine Teamarbeit!

Verteilen Sie das Arbeitsblatt 'ÖKOSYSTEME IM ALLTAG' aus dem Arbeitsheft der Lernenden.

GRÜNDE FÜR DIE ABHOLZUNG

Diese Übung ermöglicht es den Lernenden, die Gründe für die Abholzung zu verstehen, indem sie verschiedene Rollen spielen und Diskussionen darüber führen, wie und warum Abholzung stattfindet und wie diese eine Bedrohung für Ökosysteme und ihre Biodiversität darstellt. Rollenspiele und Gruppendiskussionen unterstützen die Lernenden dabei, die komplexen Gründe hinter der Abholzung und ihre Konsequenzen zu erkunden.

Als Einführung in die Übung erklären Sie, was Abholzung ist: der Prozess des Fällens von Bäumen und weiterer Pflanzen, um Flächen zu gewinnen und diese für verschiedene menschliche Bedürfnisse zu nutzen. Diskutieren Sie mit Ihren Lernenden die Hauptursachen der Abholzung, wie zum Beispiel:

• Landwirtschaft für den Anbau von Nutzpflanzen oder die Viehzucht.

• Holzeinschlag für Holz, Papier und andere Ressourcen.

• Städtische Expansion zum Bau von Städten, Straßen und Infrastruktur.

• Bergbau zum Abbau von Mineralien, Öl usw.

Vorbereitung:

Alle Lernenden erhalten eine Rollenkarte, auf der auch das spezifische Ziel im Rollenspiel für sie definiert ist. Drucken Sie das Arbeitsblatt 'GRÜNDE FÜR ABHOLZUNG' aus dem Arbeitsheft für Lernende aus und schneiden Sie so viele Rollenspielkarten aus, wie benötigt werden, um sie unter den Lernenden zu verteilen.

Visualisieren Sie den Wald: Zeichnen Sie auf ein großes Blatt Papier oder eine Tafel einen „Wald“ mit Bäumen, Flüssen und Tierwelt. Sie können auch Aufkleber oder ausgeschnittene Bilder von Bäumen und Tieren verwenden. Der Wald sollte ein gesundes Ökosystem mit Tieren und Pflanzen darstellen, die Schutz benötigen.

Das Rollenspiel:

Rollenspiel: Weisen Sie allen Lernenden eine Rolle zu und geben Sie die entsprechende Rollenspielkarte aus.

Entscheidungsfindung: Die Lernenden stellen abwechselnd ihre Rollen und Ziele vor (z. B. eine Person aus der Landwirtschaft erklärt, warum das Land benötigt wird). Die Gruppen interagieren miteinander und schlagen Maßnahmen vor (z. B. Bäume fällen für die Landwirtschaft), um das auf der Rollenspielkarte angegebene Ziel zu erreichen. Die Regierung hat eine besondere Rolle: Sie trifft die endgültige Entscheidung darüber, ob (und in welchem Umfang) Abholzung erlaubt ist, indem sie Vorschläge genehmigen oder ablehnen. Wenn die Landwirtschaft beispielsweise vorschlägt, einen Abschnitt von Bäumen zu fällen, wägt die Regierung die wirtschaftlichen Vorteile der Landwirtschaft gegen die Umweltkosten des Verlusts von Waldland und Lebensräumen für die Tierwelt ab.

Diskussion über Auswirkungen: Bei jeder Entscheidung nennen die Lernenden die Folgen der Abholzung (z. B. das Fällen von Bäumen führt zu Lebensraumverlust, Veränderungen im Ökosystem und möglichen Überschwemmungen). Nach jeder Entscheidungsrunde fragen Sie die Lernenden, über die Auswirkungen ihrer Entscheidungen nachzudenken: „Was passiert, wenn ein Wald gerodet wird? Wie wirkt sich das auf die Umwelt, Tiere und Menschen aus?“

Sie können das laufende Rollenspiel auf der zuvor vorbereiteten Tafel visualisieren. Sobald Bäume gefällt werden, haben diese weniger Platz und verschwinden schließlich. Damit können die Lernenden besser verstehen, was der Verlust von Lebensräumen und Biodiversität bedeutet.

Reflexion: Für den Reflexionsteil können Sie den Lernenden Fragen stellen wie:

• Warum kam es in der Aktion zur Abholzung?

• Wie hat es sich angefühlt verschiedene Rollen zu spielen?

• Welche Auswirkungen hatte die Abholzung?

• Warum fällen Menschen Wälder trotz der Risiken?

• Was kann getan werden, um die Abholzung zu reduzieren?

Erweiterungsaktivität: Anschließend können Sie mit den Lernenden Möglichkeiten brainstormen, wie die Abholzung reduziert werden kann, während die menschlichen Anforderungen erfüllt werden sowie wie die Abholzung reguliert werden könnte.

Einige Möglichkeiten wären nach nachhaltigen landwirtschaftlichen Praktiken zu suchen, alternative Materialien zu verwenden, eine Stadtplanung, die Wälder schützt und Grünflächen fördert sowie Wiederaufforstungs- und Naturschutzbemühungen. Sie können weiterhin den Artikel ‚Abholzung: Ursachen und wie die EU sie bekämpft’ verwenden, um die Antworten zu überprüfen oder zu ergänzen: www.europarl.europa.eu/topics/en/article/20221019STO44561/deforestation-causes-and-how-the-eu-is-tackling-it.

HANDELN

Lernende entwickeln Bewusstsein, indem sie eine Kampagne zum Schutz gefährdeter Arten in ihrem Land erstellen. Sie werden gefährdete Tiere und Pflanzen vor Ort erforschen, menschliche Aktivitäten erkennen, die diese bedrohen, und Schutzmaßnahmen vorschlagen.

Schauen Sie sich zunächst die Liste der gefährdeten Arten Ihres Landes an. Sie können entscheiden, ob sie in Gruppen arbeiten. Stellen Sie den Lernenden eine Auswahl verschiedener Tiere und Pflanzen zur Verfügung und bitten Sie sie, eine Präsentation vorzubereiten oder Informationsmaterialien zu erstellen, die sie dann in der Schule oder Gemeinde verteilen, um andere über gefährdete Pflanzen- und Tierarten in ihrer Umgebung zu informieren. Neben einer kurzen Einführung in die Arten sollen die Materialien Informationen darüber enthalten, welche Bedrohungen durch menschliche Aktivitäten (z. B. Abholzung, Wilderei) Gründe für die Gefährdung der jeweiligen Arten sind. Außerdem, welche Maßnahmen sind notwendig, um die Arten zu schützen? Welche Maßnahmen könnten wir als Schulklasse unterstützen?